Gefahrenpotenzial: Thermalölbrand im Erhitzer – Effektive Lösungen, um im Fall der Fälle gewappnet zu sein
Der Betrieb von Thermalölanlagen bringt einige Gefahrenquellen mit sich. Für viele davon gibt es effektive Maßnahmen, die im Fall der Fälle greifen, um Schlimmeres zu verhindern und die gesamte Anlagensicherheit nachhaltig zu steigern. Im letzten Artikel zum Thema „Pumpenüberwachung in Wärmeträgerölanlagen“ haben wir bereits über die Wichtigkeit solcher Maßnahmen berichtet.
Eine weitere Gefahrenquelle liegt in der Möglichkeit eines Thermalölbrandes innerhalb des Erhitzers. Dieser kann vorkommen, wenn sich beispielsweise durch Abrasion (Feststofffeuerung), Ermüdung, Überhitzung oder Korrosion Risse an der Rohrschlange des Erhitzers bilden, die zu einer Leckage führen. Das austretende Thermalöl entzündet sich und führt schlussendlich zu einem unkontrollierten Brand mit sehr starker Wärme- und Rauchentwicklung.
„Der Prozess von ersten Haarrissen in der Rohrschlange bis hin zum Brand von Thermalöl im Erhitzer ist oft schleichend. Neben konsequenter Wartung ist es daher sinnvoll, für den Fall der Fälle vorbereitet zu sein. Denn wenn es passiert, ist schnelles Handeln gefragt“, so Dietmar Ness, einer der Geschäftsführer der NESS Wärmetechnik GmbH.
Für diesen Fall gibt es zwei effektive, vollautomatische und bewährte Arten, einen solchen Brand zu löschen. Eine Lösung besteht darin, dem ausgebrochenen Brand den Sauerstoff zu entziehen. Hierfür wird in den Erhitzer ein Inertgas – meist Argon oder Stickstoff – eingeleitet. Argon ist deutlich schwerer als Luft, wodurch sich der Erhitzer damit optimal fluten lässt.
So effektiv diese Methode jedoch ist, so hat sie jedoch auch Ihre Nachteile. Wird der Erhitzer geöffnet, entweicht das Gas und der Brand entzündet sich möglicherweise an den noch heißen Oberflächen erneut. Außerdem muss das Erstickungsrisiko für Personen bedacht werden.
Die zweite und deutlich elegantere Lösung ist das Löschen mit einem sehr feinen Wassernebel. Der entstehende Dampf in der heißen Atmosphäre verdrängt den Sauerstoff und erstickt die Flamme. Der Wassernebel ist notwendig, da ein Strahl beim Auftreffen auf heiße Oberflächen schlagartig verdampfen und dadurch womöglich Schaden anrichten würde.
Der Wassernebel kann neben dem eigentlichen Löscheffekt noch etwas anderes erzielen – eine nachhaltige Kühlung des Brandherds. Damit ist eine bestmögliche Vorsorge gegen eine erneute Entzündung getroffen, wenn der Erhitzer geöffnet wird.
„Beide technischen Lösungen haben sich über die Jahre bewährt und sind international im Einsatz, wobei die Variante mit Wassernebel meist die bevorzugte ist. NESS Erhitzer sind i.d.R. auf eine entsprechende Nachrüstung vorbereitet. Gerne prüfen wir ob auch an Erhitzern anderer Hersteller eine Einbindung realisiert werden kann“, so Dietmar Ness.