FAQ – NESS NLPA150 / NLPA250
Passives Leichtsiederentfernungssystem NLPA150 / NLPA250 als Sonderlösung
In diesem FAQ-Bereich finden Sie einige allgemeine Fragen und Antworten rund um die NLPA150 / NLPA250 der NESS Leichtsiederentfernungssysteme, welchen Nutzen Sie für sich daraus ziehen können und was Sie bei der Einbindung grundsätzlich beachten sollten. Außerdem geht es um die Infrastruktur, die für einen erfolgreichen Betrieb gegeben sein sollte.
- Was macht das NESS Leichtsiederentfernungssystem?
- Wie binde ich das NESS Leichtsiederentfernungssystem in meine Anlage ein?
- Gibt es unterschiedliche Leichtsiederentfernungssysteme? Und wenn ja, gibt es etwas zu beachten?
- Benötige ich zusätzliche Infrastruktur zum Betrieb der Leichtsiederentfernungssysteme?
- Zum Betrieb wird zusätzlicher Stickstoff und Kühlwasser benötigt. Was ist zu beachten und wie hoch ist der Verbrauch?
- Die empfohlene Eintrittstemperatur in die NESS Leichtsiedersysteme beträgt 250 °C. Was passiert, wenn diese darunter liegt?
- Wird neben den Leichtsieder auch Feuchtigkeit aus dem Thermalölsystem entfernt?
- Was passiert mit den ausgeschiedenen Leichtsiedern und was ist zu beachten?
- Was ist am Aufstellort der NLPA150 / NLPA250 zu beachten? Welche Bedingungen müssen erfüllt werden?
- Wie findet die Kühlung des Kondensators bei der NLPA statt? Gibt es Unterschiede?
- Lohnt sich ein passives Leichtsiederentfernungssystem als Nachrüstung oder eher nicht?
Was macht das NESS Leichtsiederentfernungssystem?
Die NESS Leichtsiederentfernung ist ein Produkt aus dem NESSessities Konzept, welches dauerhaft Sicherheit, Verfügbarkeit, Langlebigkeit und Effizienz in Thermalölanlagen erhöht. Einer der 3 wichtigsten Faktoren für eine gute Ölqualität ist ein stabiler Flammpunkt. Die NESS Leichtsiederentfernung hilft Ihnen dabei, diesen konstant zu gewährleisten.
Back to Index
Wie binde ich das NESS Leichtsiederentfernungssystem in meine Anlage ein?
Nichts einfacher als das! Wie alle NESSessities wurde auch die NESS Leichtsiederentfernung modulare Konzept. Bestehende Prozesse werden nicht beeinflusst, da die Leichtsiederentfernung im Nebenstrom stattfindet. Durch dieses Konzept ist eine Nachrüstung auch bei bestehenden Anlagen relativ einfach umsetzbar.
Back to Index
Gibt es unterschiedliche Leichtsiederentfernungssysteme? Und wenn ja, gibt es etwas zu beachten?
Grundsätzlich gibt es von NESS zwei Typen von Systemen zur Leichtsiederentfernung: ein passives System und ein aktives System.
Das passive Leichtsiederentfernungssystem arbeitet über Schwerkraft. Das bedeutet, dass Sie mindestens 2m über höchstem Punkt der Anlage (meist dem Ausdehnungsgefäß) installiert werden muss. Dadurch ist oft ein zusätzlicher Stahlbau notwendig, welcher sich eher bei der Planung einer Neuanlagen als für das Retrofitting anbietet. Die Lösung ist für Systeme mit bis zu 110.000 Liter Thermalöl realisierbar.
Das aktive Leichtsiederentfernungssystem ist sehr flexibel, da es mit einer eigenen Pumpe und einem Frequenzumrichter ausgestattet ist. Dadurch lässt es sich unter anderem besser in bestehende Anlagen einplanen und auch für Systeme über 110.000 Liter Thermalöl optimal nutzen.
Welche Produktlösungen es für Ihr System gibt, erfahren Sie hier
Back to Index
Benötige ich zusätzliche Infrastruktur zum Betrieb der Leichtsiederentfernungssysteme?
Neben einem gewissen Eintrittsdruck des Thermalöls, wird außerdem Stickstoff, Kühlwasser und Steuerluft benötigt. Das aktive Leichtsiederentfernungssystem benötigt durch die Pumpe und eigene Steuerung natürlich auch entsprechend Strom.
Mehr Details erfahren Sie hier.
Back to Index
Zum Betrieb wird zusätzlicher Stickstoff und Kühlwasser benötigt. Was ist zu beachten und wie hoch ist der Verbrauch?
Stickstoff ist für den Betrieb der Leichtsiederentfernungssysteme immer erforderlich. Dieser wird für die Inertisierung und die Erzeugung von Überdruck innerhalb des Systems benötigt. Der Verbrauch ist von der im Öl enthaltenen Leichtsiedermenge abhängig.
Stickstoffflasche (50 Liter / 200 bar) | |
Bei frischem Öl | ca. 6 Tage |
Bei gebrauchtem Öl | ca. 2 Tage |
Um die Bereitstellung des Stickstoffs kontinuierlich zu gewährleisten und gleichzeitig laufende Kosten zu senken, empfehlen wir Ihnen einen Stickstoffgenerator mit einem 750 l Stickstofftank.
Kühlwasser ist für den Betrieb der Leichtsiederentfernungssysteme bedingt erforderlich. Während die passiven Leichtsiederentfernungssysteme meist ohne Kühlwasser arbeiten (durch Luftkühlung), ist es für die aktiven Leichtsiederentfernungssysteme sehr zu empfehlen. In wärmeren Regionen mit einer Umgebungstemperatur von mehr als 25ºC sogar immer erforderlich. Das Wasser kühlt den Kondensator, in welchem die heißen, gasförmigen Leichtsieder abgekühlt und kondensiert werden.
Volumenstrom des Kühlwassers | 200 Liter / Stunde |
Back to Index
Die empfohlene Eintrittstemperatur in die NESS Leichtsiedersysteme beträgt 250 °C. Was passiert, wenn diese darunter liegt?
Liegt die empfohlene Eintrittstemperatur unter 250 °C, ist das Abscheiden der Leichtsieder zwar noch möglich, wird aber deutlich schlechter als bei der empfohlenen Temperatur.
Back to Index
Wird neben den Leichtsieder auch Feuchtigkeit aus dem Thermalölsystem entfernt?
In der Tat wird neben Leichtsiedern auch Wasser aus dem Thermalöl ausgeschieden. Die Verdampfungstemperatur von Wasser beträgt ungefähr 100 °C und wird daher wie die Leichtsieder abgeschieden.
Back to Index
Was passiert mit den ausgeschiedenen Leichtsiedern und was ist zu beachten?
Die ausgeschiedenen Leichtsieder werden im Leichtsiedersammelbehälter gesammelt. Dieser fasst ein Volumen von 70 Litern.
Die Entsorgung muss nach lokalen Vorschriften erfolgen. Wir empfehlen die Lagerung in einem Metallbehälter außerhalb des Gebäudes in einem explosionsgesicherten Raum. Die Metallbehälter müssen stets geschlossen bleiben und von einem spezialisiertem Fachunternehmen für Entsorgung entleert werden.
Back to Index
Was ist am Aufstellort der NLPA150 / NLPA250 zu beachten? Welche Bedingungen müssen erfüllt werden?
Das Leichtsiederentfernungssystem muss grundsätzlich mind. 2m über höchstem Punkt (Ausdehnungsgefäß) installiert werden, um es mit Schwerkraft arbeiten zu lassen. Die Stickstoffversorgung für das Leichtsiederentfernungssystem erfolgt über ein Stickstoff-Nachspeiseventil aus dem Ausdehnungsgefäß.
Da die passive Leichtsiederentfernung ohne eigene Pumpe arbeitet, muss der Rück- und Vorlauf des Destillationsbehälters auf Saug- bzw. Druckseite der Primärumwälzpumpe (im Rücklauf des Wärmeträgerölerhitzers) angeschlossen werden.
Der Anschluss sollte an der Vorlaufleitung des Thermalölsystems erfolgen. Der Vor- und Rücklauf mit Primärumwälzpumpe dazwischen.
Folgende Schnittstellenparameter sind dabei zu beachten:
Anschlussventile Thermalöl (Eintritt) | Nennweite DN25 |
Anschlussventile Thermalöl (Austritt) | Nennweite DN50 (NLPA150) / DN80 (NLPA250) |
Kühlwasserventile | Nennweite 3/4´´ (NLPW250) |
Thermalöl-Zulauf | min. 1 bar + statische Höhe des Ausdehnungsgefäßes + Überdruck durch Stickstoffüberlagerung <10 bar am Anschlusspunkt |
Thermalöl-Rücklauf | – |
Empfohlene Eintrittstemperatur | 250 °C |
Stickstoffversorgung | Über Ausdehnungsgefäß |
Luftgekühlt (NLPA150 / NLPA250) | 15 – 30 °C |
Kühlwasser (NLPW250) | 2 – 4 bar |
Back to Index
Wie findet die Kühlung des Kondensators bei der NLPA statt? Gibt es Unterschiede?
Bei der passiven Leichtsiederentfernung mit der NLPA150 / NLPA250 findet die Kühlung des Kondensators mittels Luftkühlung statt. Durch die Installation auf dem Gebäudedach kühlt die Umgebungstemeratur – welche optimalerweise zwischen 15 °C und 30 °C beträgt – den Kondensator des Leichtsiederentfernungssystems.
Die NLPA250 gibt es neben der luftgekühlten Variante auch als wassergekühlte Variante (NLPW250), was eine Nutzung des Systems bis zu einem Ölvolumen von 110.000 Litern zulässt. Dennoch ist auch diese Lösung eher für kleinere Systeme geeignet.
Back to Index
Lohnt sich ein passives Leichtsiederentfernungssystem als Nachrüstung oder eher nicht?
Grundsätzlich ist die Einbindung eines Leichtsiederentfernungssystems in eine Thermalölanlage immer von Vorteil. Durch den relativ simplen, technischen Aufbau (ohne eigene Pumpe, eigene Steuerung) sind die reinen Anschaffungskosten geringer. Die Einstellung des Systems und der zusätzliche Stahlbau für die Installation sind in der Gesamtkostenbetrachtung aber auch zu berücksichtigen.
Ein aktives Leichtsiederentfernungssystem eignet sich aufgrund seiner Flexibilität in Einbindung und Aufstellung daher optimal für die Nachrüstung. Durch die integrierte Pumpe und die eigene Steuerung kann die Integration in bestehende Anlagen effizienter realisiert werden.
Back to Index
Weitere FAQ-Themen, die Sie interessieren könnten
Leichtsieder im Wärmeträgeröl
Was kann bewirken Leichtsieder im Wärmeträgeröl und wie gehe ich am besten vor?
NESS Stickstoffgenerator NG300
Stickstoffgenerator zur vollautomatischen Stickstofferzeugung
NESS NALD250 / NALD250i
Aktive Leichtsiederentfernungssysteme von NESS
zur schnellen und flexiblen Einbindung