Stadtwerk Tauberfranken GmbH – Standort Bad Mergentheim

Mehr Leistung, mehr Effizienz – mit bestehender Technik

Am Standort Bad Mergentheim wird seit über zehn Jahren umweltfreundliche Wärme und Strom aus regionaler Biomasse erzeugt. Das Naturwärmekraftwerk am Stadtrand deckt mit regionalen Hackschnitzeln den Wärmebedarf von rund 2.000 Haushalten. Um dem gestiegenen Bedarf im inzwischen deutlich erweiterten Fernwärmenetz gerecht zu werden, wurde gemeinsam mit Kablitz und NESS Wärmetechnik ein Konzept zur Effizienzsteigerung der Bestandsanlage entwickelt – ohne zusätzlichen Platzbedarf oder langwierige Genehmigungsverfahren.

Projektziele & Vorteile

Nachhaltigkeit ist ein riesen Thema

In einer Kurzstudie untersuchte die Richard Kablitz GmbH Potenziale zur Leistungssteigerung und Flexibilisierung der bestehenden Anlage. Ziel war es, den steigenden Wärmebedarf mit minimalem Investitionsaufwand und ohne neue Bauflächen zu decken. Durch gezielte Effizienzmaßnahmen konnten Betriebskosten und CO2-Emissionen gesenkt sowie die Anlagenleistung deutlich erhöht werden. Der Umbau wurde dank intelligenter Planung schnell und wirtschaftlich umgesetzt.

Was sagt der Kunde zu dem gemeinsamen Projekt?

Julian Bullmann | Leiter Wärmeerzeugung und -verteilung beim Stadtwerk Tauberfranken GmbH

„Dank der erfolgreichen Effizienzsteigerungen im Bestand und der sehr guten Zusammenarbeit mit unseren Partnern Richard Kablitz GmbH und NESS Wärmetechnik GmbH konnten wir die Wärmeleistung aus regenerativer Biomasse für Bad Mergentheim nachhaltig steigern. Dieses Projekt ist ein starkes Beispiel dafür, wie effizienter Umgang mit Ressourcen, Versorgungssicherheit und Klimaschutz Hand in Hand gehen können – ganz im Sinne unserer Ziele beim Stadtwerk Tauberfranken.“

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1) Bedarfsermittlung und Planung

Effizienz statt Neubau

Durch steigende Anschlussleistungen im Fernwärmenetz der Stadtwerke entstand ein wachsender Versorgungsdruck. Der Anteil an gasbasierter Wärmebereitstellung nahm zu – ein ökologischer wie wirtschaftlicher Nachteil. Anstatt in einen neuen Wärmeerzeuger zu investieren, wurde die Idee verfolgt, bestehende Leistungspotenziale des Biomasse-Heizkraftwerks auszuschöpfen. Gemeinsam mit dem ursprünglichen Errichter Kablitz und NESS Wärmetechnik entstand so ein Konzept zur gezielten Effizienzsteigerung im Bestand.

2) Technische Lösung & Umsetzung

30 % mehr Fernwärmeleistung

Nach Analyse der maximalen Feuerungsleistung wurde ein Konzept zur Steigerung der Fernwärmeleistung um rund 30 % entwickelt. Die vorhandene Fördertechnik bot ausreichende Reserven. Sensorik, Aktorik und Luftführung wurden für den höheren Brennstoffdurchsatz und unterschiedliche Lastfälle optimiert. Eine Ascherezirkulation mit Zyklonabscheidung verbessert den Ausbrand nasser Brennstoffe.

Zur Effizienzsteigerung wurde die Rücklauftemperatur im Thermalölsystem gesenkt und ein Warmwassereconomiser installiert. Die Abgastemperatur sank dadurch von 210 °C auf 130 °C – mit direkter Einspeisung der zurückgewonnenen Wärme ins Netz. Das erhöhte die nutzbare Energie und steigerte den Gesamtwirkungsgrad – ganz ohne bauliche Erweiterung.

3) Planung & Konstruktion

Effizienzumbau in Rekordzeit

Ausgehend von Bestandsunterlagen wurde ein präziser Umbaufahrplan entwickelt. Die Umsetzung erfolgte in zwei Etappen während geplanter Stillstände außerhalb der Heizperiode. In nur 20 Tagen Gesamtstillstand wurden sämtliche Umbauten durchgeführt und die Anlage im Oktober 2023 erfolgreich in Betrieb genommen. Die kurze Projektdauer zwischen Angebotsabgabe und Inbetriebnahme zeigt die hohe Umsetzbarkeit solcher Effizienzmaßnahmen im Bestand.

4) Realisierung im laufenden Betrieb

+2 MW Fernwärme durch präzise 3D-Planung

Trotz beengter Platzverhältnisse im Bestand konnte die Fernwärmeleistung der Biomasseanlage mit überschaubarem Aufwand um rund 2 MW erhöht werden. Für die De- und Remontage der Großkomponenten wurde das Kesseldach geöffnet. Eine durchgängige 3D-Planung ermöglichte eine präzise Vorbereitung und minimierte die Stillstandszeit der Anlage. Vorarbeiten ohne Anlagenstillstand wurden vorab abgeschlossen, sodass nach nur vier Wochen kalter Brennkammer der Umbau inklusive Inbetriebnahme abgeschlossen war – und es hieß wieder: „Feuer frei“. Zusätzlich wurde der spezifische Energieeinsatz gesenkt, die Versorgungssicherheit gestärkt und der Bedarf an fossilen Energien deutlich reduziert – ein voller Erfolg für Effizienz, Wirtschaftlichkeit und Klimaschutz.

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